1. Herren: Reaktion nach der Heimpleite – klarer 3:0-Erfolg in Cuxhaven

CUXHAVEN. Die Busreisen sind für die Eintracht-Jungs bislang durchaus eine Art Erfolgsgarant. Bereits zwei Mal konnte die Mannschaft nach langer Anreise als Sieger vom Platz gehen, beim TV Langen wurde ein Unentschieden errungen. Lediglich das Hinspiel gegen Wanna-Lüdingworth endete mit einer Niederlage. Der „Bus-Mythos“ musste am gestrigen Sonntag dann zwingend wiederhergestellt werden, denn die Tabellensituation ist nach der bitteren Heimpleite bedrohlich. Immenbeck steht vor dem Anpfiff mit 19 Punkten auf Rang 15 – direkter Abstiegsplatz. Mit einigen Erfolgserlebnissen lässt es sich in der wahnsinnig engen Liga (Platz 6: 25 Punkte) aber recht flott klettern. Der Grundstein soll an der kultigen Cuxhavener Kampfbahn gegen den SV Rot-Weiß Cuxhaven gelegt werden.

Nicht mit dabei sind diesmal die beiden gesperrten Stammspieler Blendermann & Meyer. Till Müsing und Pascal Wagner fehlen angeschlagen während Marcel Marbes auf einer Preisverleihung weilt. Gerüchten zufolge wird er für die größte Variation an beidbeinigen Grätschen in der nördlichen Hemisphäre ins Guinness-Buch aufgenommen. Neu im Kader sind für die Offensive Jan-Luis Buttler, Niklas Kröppelin und Comebacker Robert „Bossaura“ Usko. Kevin Schöngraf hat sein Fußleiden ebenfalls überwunden und steht nach guter Trainingswoche direkt in der Startelf. Kurz vor Anpfiff stehen erstmal beide Trainer im Fokus. Vehement müssen Immenbecks Wiede und der SV-Verantwortliche Fenner auf Schiedsrichter Hannes-Christian Haehne einreden. Der ist unsicher, ob die Platzverhältnisse ein gefahrloses und faires Spiel ermöglichen. Am Ende steht die Entscheidung, die alle sehen wollen: Anpfiff! Für die Eintracht ist nach mehrwöchiger Krankheit auch Sechser Michael Stukenbrock wieder an Bord, der seine Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld führt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen einigen die TSV-Kicker sich vorab darauf, die Basics des Spiels zu pflegen. Heißt: sicher stehen, langen Hafer säen und Pressing in aussichtsreichen Situationen. Das Umschaltspiel gelingt den Gästen von Beginn an vernünftig und gerade Tempospieler Kock kommt das Duell auf schwierigem Untergrund entgegen. Die erste Immenbecker Chance verzeichnet Mirco „Pierre-Michel“ Poppe mit seinem starken Linken. Nach Vorlage von Weseloh, wird sein Abschluss im Strafraum gerade noch geblockt (14.). Hochkarätige Szenen sind in der Anfangsphase ansonsten eher Mangelware. Kurz darauf das erste große Zucken auf Immenbecker Seite. Auf der rechten Seite erkämpft Kevin de Schulle in Koop mit Kock den Ball. Immenbecks 11er dringt über rechts in den Strafraum ein und bedient Weseloh im Zentrum, der nur einschieben muss (22.). Defensiv lässt die Immenbecker Mannschaft bis dato wenig anbrennen. Etwa zehn Minuten vor der Halbzeit verletzt Cuxhavens Arne Buschbeck sich unglücklich im Gesicht. Nach einer Flanke stürzt er auf die Hacke seines Begleiters Eric Müsing. Buschbeck kann nicht weiterspielen (38.). Ein herber Schlag für die junge SV-Truppe, denn der Spielführer ist gemeinsam mit Offensivpartner Wöhlkens so etwas wie die Lebensversicherung des Teams und traf bereits 13 Mal. Wir wünschen dem Angreifer natürlich eine schnelle und komplikationsfreie Genesung. Hoffentlich entpuppt die Verletzung sich nicht als langwieriger Ausfallgrund. Kurz vor dem Pausenpfiff zeigt sich die Eintracht sich nochmal effektiv im Powerplay. SV-Keeper Semmler wird von den Kollegen angespielt und prompt mit viel Tempo unter Druck gesetzt. Der geplante Befreiungsschlag prallt vom Mitspieler ab und fällt Poppe vor die Füße, der vom Fünfer gewohnt hart aber souverän trifft – und zwar die Latte. Naseweis Weseloh riecht den Braten allerdings und verwertet den Abpraller per Kopf zum 2:0 (41.). O-Ton M. Poppe: „Ich stand da kurz vor dem Herzinfarkt“ – das Wort zur Pause.

Immenbecks Poppe im Duell mit dem Cuxhavener Marcel Kolbenstetter Foto: K. Schwittke

Nach Wiederanpfiff ist dem SV das Bestreben deutlich anzumerken. Am heutigen Tag lässt Immenbecks Abwehr um Schlussmann Bente sich aber nicht aus der Ruhe bringen und steuert die Jolle „Auswärtsdreier“ langsam aber sicher gen Heimathafen. Zwar schwärmen die Gastgeber deutlich mehr aus und passieren sogar einmal den weit offenstehenden Müller-Tunnel, bis zur Schlussphase kommen aber glücklicherweise keine Hochkaräter zustande. Für die Vorentscheidung sorgt Konterspezialist Kock, der über außen wieder allen Bewachern entwischt und zuvor bereits zwei Mal aussichtsreich scheiterte. Im Zentrum läuft Sechser Can Aykaya mit und wird pfannenfertig von Kock bedient. Grazil hämmert Aykaya, dessen Vollspann vor der Partie durch das mittlerweile übliche Prozedere der Beweihräucherung durch Unmengen von Wasserpfeifen-Tabak auf den richtigen Härtegrad getrimmt wurde, den Ball anschließend ins Dreieck (74.). 3:0 – da sollte nichts mehr anbrennen. Der eingewechselte Böttcher (85.) und Usko (88.) hätten sogar noch erhöhen können. Kurz vor dem Abpfiff sind aber auch die Hausherren nochmal brandgefährlich. Zunächst verfehlt der stark aufspielende Defensivspezialist Torben Ruffert knapp das Immenbecker Gehäuse (82.). In der letzten Szene des Spiels kann auch Sebastian Wöhlkens noch Ergebniskosmetik betreiben, verpasst aber ebenfalls minimal (90.). Dankeschön zum Abschluss noch an Kay Schwittke für die Begleitung der Partie per Kamera.

Fazit: Die Eintracht zeigt nach der schwachen Vorstellung vor heimischem Publikum eine tolle und geschlossene Reaktion, die mit einem verdienten und ungefährdeten Dreier einhergeht. So muss das laufen Männer! Für den SV (25 Punkte) gilt es nun auch wieder verstärkt, den Blick nach unten zu richten. Allen Teams im Keller stehen noch harte Wochen bevor. Immenbeck springt durch den Erfolg auf Tabellenplatz 13, der am Ende wohl zum Klassenerhalt reichen dürfte. Kommende Woche tritt Rot-Weiß bei den VSV Hedendorf-Neukloster an. Auf der Immenbecker Brune Naht werden hingegen die Derby-Wochen eingeläutet. Der bockstarke ASC Cranz-Estebrügge reist an. Nach dem happigen 5:0 im Hinspiel, will die Immenbecker Mannschaft nun mit Leidenschaft und Teamwork ein anderes Ergebnis erzielen und sich rehabilitieren. Anpfiff ist um 15:00 Uhr. Für die Eintracht!

Für die Eintracht im Einsatz: F. Bente, E. Müsing (ab der 77. Minute R. Böttcher), M. Schmidt, K. Schöngraf, L. Müller, M. Poppe, M. Stukenbrock, C. Aykaya , K. Schulz (ab der 82. Minute J. Schmidt), T. Weseloh, J. Kock (ab der 82. Minute R. Usko)

Torschützen (Vorlage): 0:1 T. Weseloh (22., Kock), 0:2 T. Weseloh (41., Poppe), 0:3 C. Aykaya (74., Kock)

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