Wackere Kämpfer kassieren dumme Tore – Heimpleite gegen Stade!

IMMENBECK. Herrlich dieser Altweibersommer in Norddeutschland. Das dachten sich auch gute 150 Fußballfans, die sich auf der Tribüne Nord auf der Immenbecker Brune Naht einfanden um den gastierenden VfL Güldenstern Stade und die Immenbecker Hausherren zu bewundern.

Anpfiff durch die jungen Schiedsrichter. Stade lässt den Ball hintenrum laufen und Keeper Bartsch setzt zum Langholz an. Doch was ist das? Schulz ist schon in vorderster Front angelangten und blockt den Ball – Pfosten! (1.). Ja Moin! Einigen älteren Herren hat es fast die Schiebermützen von den Halbglatzen gescheucht. Kurz darauf Eckball. Aykaya mit viel Schwung und am 2. Pfosten ist Schulz blanker, als Omis Kaffeebesteck am Erntedankfest. Sein Kopfball klatscht an die Latte (2.). Ein überraschender Beginn, denken sich alle, auch die Immenbecker. In tiefer Trance segelt nämlich der Freistoß von VfL-Dribbler Jannik Peters durch den Strafraum. Bohmann kann die Kopfballverlängerung nicht festmachen und Waschkau staubt per Kopf ab (5.). Pustekuchen mit der Heimführung…In der Folge ist Immenbeck dennoch gut im Spiel. Die Gäste aus Stade können ihre qualitative Überlegenheit bislang nur in Einzelaktionen auf die Platte bringen. Dennoch bleiben die Mannen von Martin König brandefährlich. Voigt hebt einen Freistoß von halbrechts in den Strafraum. Den Kopfball kann Bohmann an den Pfosten wischen, der völlig freie Bartels staubt dann aber unhaltbar ab (20.). Zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft. Doch die Eintracht steckt jetzt noch nicht auf. Joni Schmidt führt den Ball durch das Mittelfeld und lässt zwei Stader links und rechts liegen. Der Abschluss mit links wäre wohl zwischen Elfmeterpunkt und Torlinie verendet, allerdings ist Waschkaus Abwehrbein dazwischen. Der abgefälschte Ball trudelt am schon geschlagenen Bartsch vorbei in die Maschen (24.). Zuvor verfehlt Wagner mit einem Distanzschuss den Kasten. In Spielminute 25 ist Kock durch und wird im letzten Moment geblockt. Einige Minuten später bricht Aykaya durch und wird beim Abschluss gefällt, wie eine kleine, aber breite Pappel – Strafstoß. Wagner tritt an und scheitert mit einem Flachschuss an Bartsch (31.) Das wäre es gewesen! Stattdessen legt Stade den einzig glänzenden Spielzug nach. Fabio Dammann eröffnet auf Peters, der Marius Meyer enteilt. Die butterweiche Flanke verwertet Speer per Kopf zum 3:1 (34.). Bis zur Pause schütteln beide Teams sich noch kräftig. So richtig schön war das irgendwie noch nicht, dafür umkämpft, was die vielen Standardsituationen nach sich zieht.

Immer nah am Mann – dennoch kassiert die Eintracht zu viele leichte Tore. Foto: J. Struwe – picselweb

In Durchgang zwei will Immenbeck nochmal alles versuchen. Stukenbrock ackert im Zentrum, was das Zeug hält, auch wenn im Spielaufbau längst nicht alles gelingt. Die Gäste stehen nun deutlich besser und vorne sorgen Voigt und Speer für Entlastung. Einen Volley von Voigt pariert Bohmann sensationell (50.). Direkt im Anschluss ist er bei einem Kopfball von Speer hellwach und lenkt die Murmel über die Latte (51.). Die Gangart wird nun noch etwas rauer und auch der Schiedsrichter neigt nun zur „schnellen“ gelben. Am Ende erwischt es fünf Immenbecker und vier Stader. Hoffnung keimt auf, als Aykaya Kock in die Gasse schickt und Waschkau ihn von den Beinen holt. Diesmal tritt Aykaya zum Elfmeter an und trifft wuchtig in die Mitte (55.). Geht jetzt noch was? Leider nein, denn Stade macht die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Voigt setzt sich foulverdächtig gegen Schmidt durch und schiebt raus auf Peters, bevor er am 2. Pfosten wieder zur Stelle ist und einschießt (60.). Der Zahn scheint nun gezogen. Beide Mannschaften wechseln nochmal frische Jungs ein. Die Eintracht bringt Ahmed, Weseloh und Böttcher für die Offensive. Es hilft nichts mehr. Der VfL lässt die Minuten runterlaufen. Nijerwan Ahmed hat nach tollem Freistoß noch den Anschluss auf dem Kopf, ist aber zu überrascht (81.). Dicke Dinger hat sonst kein Team mehr auf dem Zettel. Ende.

Fazit: Sehr bitterer Spielverlauf! Was passiert, wenn die Eintracht endlich mal selber in Führung geht? Stade nutzt die Immenbecker Schwächen hingegen eiskalt und gewinnt mit einer mittelmäßigen Leistung. Den VfL hievt es damit auf Platz 2., während die Immenbecker weiter im Keller nach Luft schnappen. Kommenden Sonntag geht es zum FC Oste/Oldendorf – noch ein dickes Brett, das es zu bohren gilt. Herzlichen Dank an unsere Zuschauer und die Organisatoren! Wir wünschen dem VfL Guldenstern Stade weiterhin viel Erfolg für die Saison.

Für die Eintracht im Einsatz: N. Bohmann, R. Helmke, M. Schmidt, K. Schöngraf, M. Meyer, C. Aykaya, P. Wagner (ab der 53. Minute N. Ahmed), M. Stukenbrock, J. Schmidt, K. Schulz (ab der 64. Minute T. Weseloh), J. Kock (ab der 71. Minute R. Böttcher)

Torschützen (Vorlage): 0:1 Waschkau (5.), 0:2 Bartels (20., Voigt), 1:2 J. Schmidt (24.), 1:3 Speer (34., Peters), 2:3 Aykaya (55., Kock), 2:4 Voigt (60., Peters)

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