1. Herren: Stolperstein Eintracht – Punktgewinn gegen den Spitzenreiter

IMMENBECK. Aber mal so richtig heiß machte Immenbecks Kapitän Jöran Blendermann seine Jungs vor dem Duell mit der SV Ahlerstedt/Ottendorf am vergangenen Samstagabend. Die Eintracht braucht jeden Zähler im Abstiegskampf und will auch Zuhause nun endlich mal etwas mitnehmen.

Die Anfangsphase gehört dem Gast aus Ahlerstedt. Höft und Glüsing machen über Außen direkt Druck und fordern die neu formierte Fünferkette auf Immenbecker Seite. Alle Abwehrmänner erwischen aber einen Sahnetag und wehren sich mit Hand und Fuß. Nach drei Minuten zieht Jan-Philipp Steenbock auf rechts am Immenbecker Müsing vorbei und Thorben Glüsing verpasst die Hereingabe am langen Pfosten minimal. Immenbeck zunächst in der aus den Asterix-Comics bekannten Schildkröten-Technik. Die nächste offensive Szene geht aber von der Eintracht aus. Nach Eckball von Aykaya kommt Schöngraf zum Kopfball, zielt aber deutlich zu hoch (7.). Im Anschluss wieder A/O, die im heutigen Spiel aber Abwehrspieler Oppermann verzichten müssen. Stattdessen dabei, Vereinslegende und Silberrücken Dennis Meibohm, ein Strippenzieher der alten Schule. Meibohm leitet auch die nächste gefährliche Aktion ein, als er Glüsing auf links bedient. Der zieht in die Mitte und schiebt den Ball an Leffler vorbei auf den Kasten. Bente nimmt den Ball sicher auf (10.). Wenig später ist es Meibohm selbst, der mit einem strammen Linksschuss nur knapp den Kasten verfehlt (17.). A/O macht das Spiel, kommt aber bislang nur aus der Halbdistanz zu Möglichkeiten. Der erste vielversprechende Angriff der Immenbecker geht über Jonas Kock, der Rechtsaußen enteilt. Den Pass in die Mitte nimmt Jonathan Schmidt auf und wird anschließend zu Fall gebracht. Schiedsrichter Achtzehn wählt über 90 Minuten eine kleinliche Linie und entscheidet auf Strafstoß. Nicht das Immenbecker Steckenpferd in dieser Saison. Can Aykaya läuft an und semmelt den Ball über den Querbalken (24.). Das wäre es gewesen! In der Folge das gewohnte Bild: Ahlerstedt dominiert auf dem Feld, Höft kommt nochmal zum Abschluss und verzieht minimal. Bente war schon auf dem Weg in die andere Ecke (28.). Kurz vor der Pause holt TSV-Spieler Blendermann sich durch ein Handspiel noch den gelben Karton ab (39.).

Jonas Kock (links) glich nach Ecke von Can Aykaya für die Eintracht aus. Foto: J. Gundlack/Archiv

Durchgang zwei beginnt etwas forscher, denn die Eintracht wagt sich weiter nach vorne. René Helmke spielt als zentraler Mann vor der Abwehr stark auf und erobert zahlreiche Bälle. Das dicke Ding landet dann aber A/O. Eric Müsing spitzelt Gegner Glüsing den Ball mit viel Risiko vom Fuß – wieder Elfmeter. Ähnlich des ersten Strafstoßes eine sehr kleinliche Entscheidung (54.). Sturmtank Matthias Meibohm läuft an und visiert die rechte Ecke an. Da hat er die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Keeper Bente ahnt den Schuss und taucht ab, Eckball! Die folgende Ecke offenbart den einzigen groben Abwehrschnitzer der Partie. Thore Nissen setzt sich am ersten Pfosten ab und kann unbedrängt den Kopfball ins lange Eck setzen (55.). Jetzt will Immenbeck aber unbedingt! Leffler und Schmidt verpassen den Ausgleich mit einer Doppelchance knapp (60./62.). Nijerwan Ahmad dreht auf rechts ebenfalls auf, genau wie Aykaya im Zentrum. Mehrere gefährliche Freistöße sind die Folge. Und da hat die Eintracht einen Spezialisten. Der steht zwar nicht auf dem Feld, aber dafür an der Seitenlinie. Co-Trainer Lünsmann, jahrelang selber als Co-Trainer bei A/O aktiv hat im stillen Kämmerlein mehrere Varianten ausgetüftelt. Auch Kevin Schulz ist mittlerweile im Spiel und soll nochmal die körperliche Komponente ins Spiel bringen (70.). Nun die Standards: Halbrechte Position, Schmidt und Aykaya inszenieren einen Angriff, Helmke wird bedient und zieht ins kurze Eck ab. SV-Keeper Koch ist mit einer Heldentat zur Stelle (71.). Aber gegen die nachfolgende Ecke ist er machtlos: Sprungfeder Blendermann stiftet mit Schulz am Fünfer reichlich Unruhe, die Murmel kann nicht geklärt werden und Kock ist aus elf Metern zur Stelle. Gegen den abgefälschten Schuss ist Koch machtlos (71.). Zu diesem Zeitpunkt ist der Ausgleich verdient. Dann ist Kock gleich wieder dran. Leffler spielt einen Sahneball über links. Kock muss nur an Koch vorbeiziehen, entscheidet sich aber für den Abschluss, den der Keeper stark pariert (80.).Kurz darauf zwirbelt Aykaya einen weiteren Standard über die Mauer, wieder ist Koch da (82.). Den letzten Aufreger des Spiels verzeichnet Blendermann, der vorne heute brandgefährlich agiert. Schon bei der ersten Flanke behindert das Immenbecker Strafraumdynamit Koch entscheidend. Der Ball kommt nochmal an den Fünfer und Blendermann überspringt den Keeper. Der Ball hoppelt gen Tor, Blendermann setzt per Kopf nach, doch Timo von Holt passt auf und der Ball bleibt schließlich Zentimeter neben dem Pfosten im Aus liegen. Für den entkräfteten Immenbecker Kapitän geht es anschließend nicht weiter. Er macht Platz für Comebacker Marcel „Mad“ Marbes. Das soll es an Aufregung dann aber auch gewesen sein. Sonderlob für die gesamte Immenbecker Abwehr um den zentralen Mann Schmidt, der immer die Ruhe bewahrte, auch wenn es brenzlig wurde. Endstand 1:1.

Fazit: Auf Grund der stark verbesserten zweiten Hälfte geht der Punktgewinn für Immenbeck in Ordnung. Die taktische und spielerische Überlegenheit der Gäste nahm am Ende minütlich ab und es lag gar die Überraschung in der Luft. Ahlerstedt bleibt an der Tabellenspitze, während die Eintracht durch die Erfolge von Mulsum/Kutenholz und Drochtersen/Assel III auf Platz 14 abrutscht. Am kommenden Sonntag muss gegen das Tabellenschlusslicht vom TSV Stotel dringend der erste Heimsieg her. Herzlichen Dank auch an die lautstarke Kulisse in Immenbeck! Nach der Partie bereiteten sich beide Teams gemeinsam bei Pizza und Kaltgetränken auf die Zeltdisco in Ahlerstedt vor. Für die Eintracht!

Für die Eintracht im Einsatz: F. Bente, E. Müsing, J. Blendermann (ab der 86. Minute M. Marbes), K. Schöngraf, T. Leffler, R. Helmke, J. Schmidt, C. Aykaya, N. Ahmad (ab der 70. Minute K. Schulz), J. Kock

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