ASSEL. Hybrid ist das Stichwort der Stunde. Aufgrund von Platzsperren und anderen Belegungen fand die Begegnung des 17. Bezirksliga-Spieltages auf dem neuen Hybridrasen am Schoolpadd in Assel statt. Für die Kicker ein ungewohntes Terrain, auf dem sich aber ja alle 22 Akteure erstmals einfinden müssen. Der Platz ist gut bespielbar und wunderbar eben, gleicht aber durch den Frost mancherorts einer Betonplatte. Entsprechend rutschig geht es bei einigen Spielern zu Werke. Abends müssen Schürfwunden geleckt werden. Rein ins Spiel!
Die Hausherren von D/A sind von Beginn an da und setzten die zunächst wackelige Kette der Immenbecker früh unter Druck. Konsequente Befreiungsschläge und zahlreiche Fehler im Spielaufbau sind die Folge. Den ersten Warnschuss gibt Benny Junge ab, der durch sein körperbetontes Spiel immer mindestens zwei Immenbecker bindet. Sein Abschluss mit rechts streicht deutlich über den Kasten (9.). Nur zwei Minuten später unterstreicht der Stürmer dann seine Klasse. Rechtsaußen hat Lukas Hatecke zu viel Platz und kann butterweich in den Strafraum flanken. Junge setzt sich im Luftkampf gegen Schöngraf und Schmidt durch und legt den Ball herrlich gegen Bentes Lauf in die Maschen – mustergültig und doch vermeidbar. Nach guten 20 Minuten der Unsicherheit tritt nun auch die Eintracht erstmals offensiv auf. Kock wird von Sturkenbrock auf die Reise geschickt und hat deutliche Geschwindigkeitsvorteile gegen Tobias Blanck. Der Ball setzt noch kurz auf und wird anschließend aus halbrechter Position von Kock neben den Pfosten gezimmert (22.). Kurz darauf inszenieren Müsing und Helmke den besten Angriff der Immenbecker. Am Strafraum setzt Kock sich per Presschlag gegen von Dollen durch, scheitert mit seinem Flachschuss aber am herausstürmenden Henrik Licht im Kasten (30.). D/A bleibt durch vielversprechende Konter immer wieder gefährlich, kann den Ball aber nicht in gute Schusspositionen bringen. Ein Leiden beider Mannschaften sind extrem viele einfach Fehlpässe, die nach Adam Riese eine recht unansehnliche Partie ergeben. Kurz vor der Pause nimmt TSV-Abwehrchef Schmidt dann den Angriff selbst in die Hand und wühlt ich über links durch. Anschließend balanciert er den Ball auf dem Kopf wie eine Robbe an der Grundlinie entlang und bedient Leffler, der aus kurzer Distanz trifft. Bei seinem Kunststückchen führt Schmidt den Ball aber wohl durchs Toraus, sodass der Treffer zurecht aberkannt wird (39.). Den Schlusspunkt setzt wieder Kock, der Gegenspieler Blanck enteilt. Nach Pass von Leffler kann Kock von rechts in die Mitte spielen, entscheidet sich aber für den Abschluss, der schließlich am Außennetz landet (44.). Nach dominantem Beginn von D/A ist die Eintracht bis zur Pause die gefährlichere Mannschaft.
Jonas Kock hat in Durchgang eins drei gute Chancen. Am Ende wird es ein Punkt. Foto: Meier
Nach Wiederanpfiff kommt D/A motiviert aus der Kabine. In den ersten 20 Minuten ist das Spiel weiterhin von vielen Fehlern durchzogen. Chancen kommen kaum noch zustande. Auch der Immenbecker Offensivgeist der ersten 45 Minuten scheint verflogen. Einen Treffer erzielt Kock direkt in diese schwache Phase hinein, startete dabei aber aus dem Abswits. Für Coach Wiede ein Grund mit Poppe, Weseloh und Böttcher gleich drei Offensive auf einen Schlag zu bringen. Der fleißige Meyer, Leffler und Müsing machen Platz (68.). Die Eintracht stellt auf Viererkette um und Rückkehrer Schmidt rückt neben Stukenbrock ins Zentrum. Besonders Böttcher, der fortan über links kommt, sorgt für promte Gefahr. Einem Solo durch zwei Mann folgt zwar erst ein Ballverlust. In der nächsten Szene erwirtschaftet Böttcher dann aber einen Eckstoß. Keeper Licht unterschätzt die Flanke von Helmke leicht und Blendermann stiftet gewohnt Unruhe. Im Gewühl bringt Weseloh den Ball zu Böttcher, der flach ins Tor trifft (72.). Aufgrund der guten Chancen in Durchgang eins ist der Ausgleich nicht unverdient. Die letzte Viertelstunde bricht an und bringt dann doch nochmal einiges an Spannung mit. Immenbeck wird durch zwei zweifelhafte Abseitsentscheidungen durch gute Chancen gebracht. Geblendet von der tief stehenden Sonne muss die Abwehr sich kurz darauf gegen die D/A-Reaktion wehren. In einer kritischen Szene im Immenbecker Strafraum bleibt die Pfeife von Schiedsrichter Leinfels stumm (80.). Ansonsten lieferte das Gespann eine eher kleinliche, aber konstante Linie ab. Glücklicherweise gelingt es den TSV-Mannen anschließend, den Ball weitestgehend aus der eigenen Red Zone zu halten. Die Führung hat dann Poppe auf dem Fuß. Nach blitzsauberem Konter setzt der Mittelfeldmann sich gegen Arne Hatecke durch, verzieht dann aber überhastet (82.). Dass Weseloh kein ausgewiesener Kopfballspezialist ist, bestätigt sich kurz darauf. Nach unübersichtlicher Situation segelt der Ball auf den 2. Pfosten, wo Weseloh das Duell auf der Torlinie gegen Blanck verliert (84.). Schade, aber nicht zu ändern. Am Ende drückt D/A nochmal ordentlich auf die Tube, kommt aber nur noch durch einen Freistoß von Andi Junge (86.) in Tornähe.
Fazit: Solche Spiele gibt man durch den Kraftaufwand gerne gegen Ende nochmal aus der Hand. Von diesem Gesichtspunkt aus kann die Eintracht mit der Punkteteilung, die absolut gerecht ist, gut leben. Drochtersen hätte vor eigenem Publikum natürlich gerne einen Dreier eingeheimst, verpasste es aber die starken Phasen in Torgefahr umzumünzen. Wirklich helfen tut der Punkt beiden nicht, schaden tut er aber wahrlich auf nicht. Die Eintracht kann mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den TSV Altenwalde (11.12.2016, 14:00 Uhr) auf 22 Punkte und Platz 9 springen. Aber auch Bokel, Stotel und Wanna-Lüdingworth haben noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Es bleibt also spannend! Der SV Drochtersen/Assel wünschen wir eine erholsame Winterpause. Für die Eintracht!
Für die Eintracht im Einsatz: F. Bente, T. Leffler (ab der 68. Minute R. Böttcher), K. Schöngraf, M. Schmidt, J. Blendermann, E. Müsing (ab der 68. Minute M. Poppe), M. Meyer (ab der 68. Minute T. Weseloh), M. Stukenbrock, R. Helmke, J. Schmidt, J. Kock
Torschützen (Vorlage): 1:0 B. Junge (9., L. Hatecke), 1:1 R. Böttcher (72., T. Weseloh)