IMMENBECK. Die beschauliche Immenbecker Sportanlage Brune Naht blieb vom Sturm weitestgehend verschont und so konnte, zur Freude aller, wie geplant auf Rasenplatz 1 gespielt werden. Zu Gast ist mit der 3. Garde der SV Drochtersen/Assel eine spielstarke Mannschaft, die ihren Platz in der Bezirksliga gefunden hat, nach kniffligem Saisonstart aber noch etwas für das Punktekonto tun muss. Die Eintracht geht nach fünf ungeschlagenen Partien in Folge als vermeintlicher Favorit in die Partie.
Vor der Partie hebt Coach Wiede noch mahnend den Finger. Man dürfe hier von Beginn an keinen Deut nachgeben und die Gäste nicht ins Spiel kommen lassen. Kurz vor Anpfiff fällt leider der zuletzt hervorragend verteidigende Schöngraf auf. Für ihn startet Rückkehrer Jonathan Schmidt. Für die gesperrten Schulz und Müsing rücken Meyer und Böttcher in die Startelf. Den blau gekleideten Gästen aus Kehdingen ist die Motivation von Beginn an anzumerken. Angeführt vom Leitwolf Daniel Gröne im Zentrum, wird es über die schnellen Flügel immer wieder gefährlich. Den ersten Warnschuss schiebt Struve, der Mann mit der ausgefallenen Frisur, am langen Pfosten vorbei (8.). Die Eintracht will früh Druck machen, bekommt aber kein einheitliches Bild auf die Platte. Ergo: es gibt große Löcher, die durch den abgewichsten Hund Benny Junge regelmäßig gewinnbringend besetzt werden. Namensvetter Andi Junge hat wenig später die Führung auf dem Fuß, schießt aber den anrückenden Bente an (15.). Als brandgefährlich erweisen sich am heutigen Tag nicht unbedingt die zahlreichen Drochtersener Eckbälle, sondern viel mehr die brachialen Einwürfe von Junge. Teilweise schleudert die blaue Nummer elf das Leder wuchtig bis an den 2. Pfosten und sorgt so immer wieder für Gefahr. Die verdiente Führung gelingt D/A in einer von Beginn an physisch geprägten Partie nach einem Standard. Nach scharfer Freistoßflanke geht der Eintracht im Zentrum die Zuordnung ab und Routinier Benny Junge köpft aus sieben Metern unbedrängt ein (19.) Immenbeck schnuppert nach dem Rückstand langsam etwas Offensivluft, ist aber insgesamt viel zu ungefährlich. Sobald man geschlossen nachrückt, wird es aber direkt spannend und die junge Abwehrreihe um die souverän agierenden Patjens, Moje und Oehlers, zeigt erste Wackler. Ein guter Freistoß von Böttcher kann aus der Gefahrenzone bugsiert werden, dann geht es schnell. Über Struve und Gröne wird Andi Junge links auf die Reise geschickt. Im Strafraum verliert der auffällige Offensivakteur ein wenig die Übersicht und vertändelt den Ball gegen nachrückende Immenbecker (25.). Kurz darauf wischt Junge einen Kopfball aufs lange Eck und zwingt Bente zum Tauchgang (31.). Bis zur Halbzeit bleibt D/A das bessere Team, auch wenn die Eintracht nach und nach die Zuordnung findet. Große Chancen können die Hausherren nicht erzwingen. Die Gäste hingegen verpassen durch Struve kurz vor dem Pausentee das 0:2 (43.).
D/A-Schlussmann Henrik Licht bleibt gegen Jonas Kock meist der Sieger. Foto: N.Meier
Nach Wiederanpfiff stellt die Eintracht auf Viererkette um. Ahmad rückt ins Zentrum und Schmidt hinter die Spitzen. Die Umstellung fruchtet und die Mannschaft zeigt sich nach schwachem Beginn nun deutlich engagierter. Drochtersen bleibt durch Konter weiter gefährlich. Gerade die Zielke-Brüder auf den Außen sorgen immer wieder für Entlastung. Den entscheidenen Punch hat nach Zuckerflanke von Struve dann aber erneut Benny Junge auf dem Kopf. Aus fünf Metern bekommt der verschiebende Keeper Bente gerade noch die Fingerspitzen hoch und klärt sensationell zur Ecke (50.). An guten Möglichkeiten war es das bis auf Weiteres von D/A. Die defensiv bis dahin gut gestellte Reihe bröckelt nach und nach und muss sich schließlich dem zunehmenden Druck der Eintracht geschlagen geben. Kock bricht nach Einwurf auf rechts durch und wird von Moje gelegt. Den fälligen Strafstoß nimmt der Stürmer selbst, hat die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Katze Licht taucht nach rechts ab und sichert den Schuss vor dem Einschlag (52.). Kock bleibt in den folgenden Minuten abe hartnäckig und versucht dann aus halblinker Position sei Glück. Gegen die tief stehende Sonne sieht Schlussmann Licht nicht optimal aus und lässt den Ball recht zentral unter die Latte passieren – Ausgleich (64.). Was vorher schon ein nickliges Spiel war gerät nun zu einem wahren Säbelrasseln. Der junge Schiedsrichter Wiegel feuert nun die gelben Karten raus wie Kamelle auf dem Kölner Karneval. Am Ende erwischt es sechs Immenbecker und vier Drochtersener Spieler. Dabei ist von Schubsereien, Gemecker, wiederholtem Foulspiel und taktischem Textilzupfer alles. Drochtersens Zielke packt gegen den schnelleren Schmidt an der Seitenlinie die Flex aus und trifft Immenbecks Zehner rüde an Knie und Knöchel. Da hat es auch schon andere Farben gegeben. Schmidt kann glücklicherweise weiterspielen. In der Schlussphase investiert die Eintracht nochmal offensiv und bekommt durch die nun sicher stehende Abwehr mit Marius Meyer, Marvin Schmidt und Marcel Marbes die nötige Rückendeckung. Am Ende hageln die Abschlüsse auf den D/A-Kasten ein. Schmidt drückt mit links wuchtig ab und Licht hält die Murmel fest (82.). Nach feinem Pass von Ahmad schickt Schmidt dann Gegenspieler Moje ins Kino, wird aber vor dem Abschluss geblockt (80.). Die fällig Ecke platziert Leffler per Kopf perfekt im Eck, aber der eingewechselte Kühlcke hat aufgepasst und schabt das Leder von der Linie – wieder Ecke, wieder Leffler. Diesmal klatscht der Kopfball an die Latte und trudelt anschließend ins Aus (84.). In den Schlussminuten behält D/A die Übersicht und kann das 1:1 gegen Immenbecker, die am Ende zu keinen klaren Chancen mehr kommen, über die Zeit bringen. Besonders erfreulich: Immenbecks Kapitän Stukenbrock feiert nach langwieriger Verletzung sein Liga-Debüt in dieser Saison (81.).
Fazit: Am Ende kann man hin- und herrechnen wie man will. D/A spielt eine klasse erste Halbzeit und geht völlig verdient in Führung. Immenbeck startet zu legere und überlässt den Gästen leichtfertig das Feld. In Durchgang zwei zeigt die Eintracht dann ein anderes Gesicht und verdient sich durch viele gute Möglichkeiten den Ausgleich. Am Ende hätten die Chancen sich auch für einen zweitern Treffer gereicht, selbiges gilt aber auch für die Möglichkeiten der Blauen aus Halbzeit eins. Summa summarum ergibt sich ein gerechtes Unentschieden, das keinem wirklich hilft, aber sicherlich auch nicht schadet. Alles wie immer, wenn die beiden Teams aufeinandertreffen. Der Mannschaft von Dierk Kapke wünschen wir für die restlichen Partien der Hinrunde viel Erfolg. Kommende Woche empfängt D/A III das Spitzenteam vom ASC Cranz-Estebrügge. Die Eintracht spielt auswärts um 14.00 Uhr bei der starken SG Stinstedt. Wir freuen uns wie immer auf eine lustige Busfahrt mit Fans und Freunden. Abfahrt auf der Brune Naht ist um 11:00 Uhr. Das Spiel unserer U23 im Anschluss musste aufgrund der schweren Verletzung von Nils Meyer leider abgebrochen werden. Wir drücken die Daumen für Nils! Für die Eintracht!
Für die Eintrach im Einsatz: F. Bente, M. Marbes, M. Schmidt, M. Meyer, R. Böttcher (ab der 81. Minute M. Stukenbrock), M. Mernik, N. Ahmad, J. Schmidt, T. Leffler, P. Raschke, J. Kock
Torschützen (Vorlage): 0:1 B. Junge (19., A. Junge), 1:1 J. Kock (64., P. Raschke)
Bes. Vorkommnisse: FE verschossen J. Kock (52.).