DEINSTE. Beiden Mannschaften steckt offensichtlich noch der strapaziöse Pokaltag inklusive der nächtlichen Folgen in den Knochen. Gepaart mit heißen Sonnenstrahlen auf dem trockenen Deinster Platz kommt ein Sommerkick wie am gestrigen Sonntag dabei heraus. Beiden Teams fehlen in der Kreisliga-Partie einige Leistungsträger und doch geht es im Re-Match nach dem Pokalfinale nochmal um drei Punkte. Auch an dieser Stelle möchten wir dem Deinster SV nochmal herzlich zum Kreispokal-Sieg gratulieren. Die Mannschaft von Sönke Kreibich spielt ein herausragendes Jahr 2016 und belohnt sich für den tollen Teamgeist mit dem glänzenden Becher. Bis ans andere Ende des Landkreises drangen während des Wochenendes die Gerüchte um den Deinster Vize-Kapitän Julian Dubbels. Laut diversen Insidern verließ der Mittelfeldmann die Party mit dem begehrten Pokal und postete am Folgetag ein laszives Bild seiner Errungenschaft. Die pikanten Details des Techtelmechtels möchte die Online-Redaktion jedoch nicht entlüften – war sicherlich klasse!
Gespielt wird dann doch noch – Schiedsrichter Grube pfeift in sein Plastikwerkzeug und knarzend setzen sich 3-4 der 22 aktiven Spieler in Bewegung. Der starke Wind aus lässt die langen Bälle aus halbrechter Richtung weit in die gegnerische Hälfte segeln. Im Normalfall ein gefundenes Fressen für Jonas Kock. DSV-Coach Kreibich kann aber nochmals auf Studenten-Joker Lukas Schulze bauen, der Kock bereits im Pokalspiel auf die stille Treppe setzte. So auch an diesem Sonntag. Durch die Bewachung von „Keilriemen“ ergibt sich aber mehr Platz für den Zeitlupen-Wirbelwind Weseloh. Die hängende Spitze ist auch für alle Immenbecker Standards zuständig und es wird prompt gefährlich. DSV-Abwehrbüffel Burfeindt kann die Ecke zunächst nach außen klären. Weselohs zweite Hereingabe wird zum Windei und segelt über Yannik Dubbels hinweg in die Maschen (3.). Ein Tor wäre, anders als am Donnerstag, also schonmal geschafft. Das Tempo im Spiel lässt nicht nach, da zuvor erst gar keins aufkam. Deinste investiert einzig über den starken Lucas Schacht ernstzunehmenden Offensivdrang. Immenbecks Flügeldebütant Nijerwan Ahmed liefert sich derweil spektakuläre Duelle im „Auf-der-Stelle-dribbeln“ mit Deinstes Vespermann. Leider zieht Deinstes Keeper Yannik Dubbels sich dann beim Abschlag ohne Einwirkung des Gegners eine Schulterverletzung zu und muss das Feld räumen. Wir wünschen dem jungen Keeper alles Gute und eine schnelle Genesung! Melvyn Garbers kommt für ihn ins Spiel. Vorne zieht Deinstes Lupke im Stile eines ausgehungerten Geiers seine Kreise – um dann blitzschnell herabzustoßen. Dominik Hanno serviert aus dem Halbfeld. Im Gewühl kommt der Ball zu „Lola“, der überrascht ist und am Fünfer über die Murmel senst. Durchatmen für die Eintracht (15.). Immenbeck versucht nun den Ball ruhig zu halten, hat dabei aber ungewohnt oft Krach mit der Pille. Durch Einzelaktionen wird es dann schlagartig aber doch mal gefährlich. Kevin Schulz spielt über links einen feinen Doppelpass mit Weseloh und schießt aus 20 Metern in die Arme von Garbers (22.). Kurze Zeit später ist Schulze einmal nicht zur Stelle und Kock nimmt Fahrt auf. Tobias Schulze wird umkurvt, aber den flachen Abschluss kratzt Garbers mit dem Fuß über die Latte (30.). Den letzten Aufreger liefert der stark agierende Eintracht-Verteidiger Schöngraf mit einem Kopfball an den Außenpfosten (37.). Für Deinste kommt lediglich Kapitän Rodehorst zum Abschluss, der aber knapp über das Tor köpft (43.). Im Großen und Ganzen steht die Immenbecker Abwehr sehr sicher. Sturmtank Dawideit, der heute als Notfalllösung im Abwehrzentrum ran muss liefert sich einige Duelle auf Preisringer-Niveau mit Sören Lupke und hinterlässt dabei einen hervorragenden Eindruck. Ebenfalls erfreulich – Eric „Douglas“ Müsing ist nach mehreren Wehwehchen wieder dabei und macht neben dem gewohnt laufstarken Stukenbrock das Zentrum dicht. Ein wichtiger Schritt für Eric, der die vollen 90 Minuten durchhält!
Eng am Mann – Die Deinster Defensive weiß sich robust zu behaupten. Foto: Hoops
In Durchgang zwei kommt der Gastgeber stärker auf. Mit dem Wind im Rücken und dem eingewechselten Babiker (54.) will der DSV vor heimischem Publikum nochmal zurückkommen. Bis auf einige harmlose Flankenbälle bekommt die Offensive an diesem Tag allerdings wenig zustande. Die Eintracht verlegt sich aufs Kontern und kommt über Weseloh in gute Schussposition. Der Abschluss wird im letzten Moment von Tobias Schulze verhindert (60.). Weitere Chancen werden durch das eigene Passspiel und/oder fehlendes Tempo im Keim erstickt. Bei Standards bleibt Immenbeck gefährlich, wenngleich Garbers Gehäuse bis zum Ende des Spiels kaum noch in Gefahr gerät. Mit Babiker kommt auch der erste Hochkaräter für Deinste. Dubbels aalt den Ball durch die Gasse und der Stürmer ist durch. Bevor er zum Abschluss kommt, kann Immenbecks Schlussmann Meier aber waghalsig klären (67.). Kurz darauf rutscht einer der brandheißen, langen Einwürfe von Lucas Schacht durch und der aufgerückte Burfeindt ist per Kopf zu Stelle. Mit einem gefühlt imposanten, aber vermutlich eher mäßig spektakulären Sprung patscht Meier den Ball zur Ecke (68.). Die folgende Flanke verpasst Marcel Rodehorst nur knapp vor der Torlinie – welch aufregende zwei Minuten. Im Anschluss schließt Abwehrchef Marvin Schmidt seinen Trödelladen aber wieder ab und klärt alle weiteren Versuche im Ansatz. Für den glücklosen Kock kommt Christian Galow in die Partie. Marius Meyer ersetzt wenig später Kevin Schulz. Kurz vor Schluss dann die Entscheidung: Meier fängt den Ball ab und will Leffler über links anwerfen. Der Verteidiger verneint energisch, was dem Torwart herzlich egal zu sein scheint. Am Ende kommt Leffler an den Ball und bedient den eingewechselten Meyer mit einem herausragenden Ball in die Gasse. Galow zieht den zentralen Abwehrmann zuvor clever auf die Außenbahn. Der ansonsten mit dem Ball recht ungefährliche „Ilkay“ geht zentral durch zwei Mann, wie das oft genannte heiße Messer. Vor Garbers entscheidet er sich für den Abschluss mit links. Der holprige Aufsetzer bahnt sich trotz der Fingerspitzen des Keepers den Weg ins Gehäuse (80.). Die faire Partie ohne die ganz großen Highlights endet pünktlich.
Fazit: Kein Schmankerl für Zuschauer und Spieler! Unterm Strich geht der Erfolg für die Eintracht in Ordnung, denn man besitzt über die gesamte Spielzeit die besseren Einschussmöglichkeiten. Die Mannschaft von Volker Wiede will nach der vorzeitigen Meisterschaft noch unbedingt die 100-Tore-Marke knacken und Jonas Kock zum Torschützenkönig machen. Der Deinster SV kann die Saison nach dem Riesenhighlight entspannt ausklingen lassen und sich auf ein neues Jahr in der Kreisliga freuen. Über Pfingsten ist die Eintracht mit Team und Betreuern auf Ausfahrt in Düsseldorf, bevor es in der folgenden Woche mit dem Endspurt losgeht.
Für die Eintracht!
Für die Eintracht im Einsatz: N. Meier, T. Leffler, M. Schmidt, F. Dawideit, K. Schöngraf, K. Schulz (ab der 72. Minute M. Meyer), M. Stukenbrock, N. Ahmed, T. Weseloh, J. Kock (ab der 70. Minute C. Galow)
Torschützen (Vorlage): 0:1 Weseloh (3.), 0:2 M. Meyer (80., Leffler)