Die Fußballdramatik ist im Endspiel des Kreispokals kaum zu toppen. VfL Güldenstern Stade II und TSV Eintracht Immenbeck II spielen 3:3. Im Elfmeterschießen krönen sich dann die Immenbecker, nachdem es zum Duell beider Torhüter gekommen war.
Damit hat der TSV Eintracht Immenbeck II seine perfekte Saison. Nach der Meisterschaft in der 1. Kreisklasse folgte nun auch der Kreispokalsieg. Und das ohne den untröstlichen Trainer Ralf Böhling. Böhling, der vom Traineramt zurückgetreten ist, konnte beim finalen Spieltag nicht anwesend sein, weil er am Vortag einen positiven Coronatest bekommen hat. Teammanager Horst Lehmann vertrat ihn an der Seitenlinie. „Das tut mir so leid für Ralf“, sagte Lehmann, Böhling sei den Tränen nahe gewesen. Nach dem nervenaufreibenden Finale vergoss dann Lehmann ein, zwei Tränen in der Jubeltraube.
Das Finale war der krönende Abschluss „eines rundum gelungenen Pokaltages“, wie Helmut Willuhn, Vorsitzender des NFV-Kreis Stade, die Organisation des Gastgebers MTV Hammah lobte. Nach zwei Jahren ohne Kreispokal aufgrund der Coronapandemie hatte der MTV Hammah den Zuschlag vom Vorsitzenden des Spielausschusses, Michael Koch, bekommen, weil der Verein in diesem Jahr sein 100. Jubiläum feiert. Im nächsten Jahr sind dann die VSV Hedendorf/Neukloster dran, die in diesem Jahr auch ihr Jubiläum haben, aber vor einigen Jahren schon mal Kreispokal-Ausrichter waren. Koch ist da genau. Die Organisation des MTV Hammah lobte er als „hervorragend“. 920 zahlende Zuschauer stimmten ebenso alle zufrieden. Die Stimmung war auch neben dem Feld Kreispokal-würdig. Auch wenn sich die NFV-Verantwortlichen über so einige gezündeten Bengalos echauffierten.
Im Finale geht’s sofort hoch her
Das Fanlager des TSV Eintracht Immenbeck war dem Stader überlegen. Im Spiel ging es auch sofort hoch her. Torjäger Timo Weseloh war schon nach fünf Minuten erfolgreich für Immenbeck. Torjäger Tim Hinrichs hatte schnell eine Antwort, 1:1 nach zwölf Minuten. Weseloh hatte während der Saison 38 Mal getroffen, Hinrichs in der Kreisliga 34 Mal. Es war also alles angerichtet für einen offensiven Schlagabtausch. Ein Querschläger vom Stader Lars Neufang vor dem eigenen Tor nach einem langen Einwurf von Nurhak Süzer bedeutete dann die 2:1-Führung für die Eintracht. Aber wieder nur wenige Minuten später egalisierte Saman Adil Bebo sehenswert. Mit 2:2 ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel waren die Stader frischer und wacher. Nach dem 3:2-Führungstreffer von Tim Engelken (50.), entwickelten die Stader eine leichte Dominanz. Dann war es eine gelungene Aktion der drei Eintracht-Routiniers, die Immenbeck wieder ins Spiel brachte: Schneller Einwurf Süzer, Weseloh quer in den Strafraum und Tobias Schroeder vollendet, 3:3 in der 70. Minute. Beide Mannschaften hatten noch gute Möglichkeiten. Es ging aber ins Elfmeterschießen.
Nachdem auf beiden Seiten jeweils ein Elfmeter von den ersten fünf Schützen von den Torhütern Philipp Rolfes und Filip Larionesi gehalten worden waren, legte Eric Müsing als sechster Schütze für Immenbeck vor. Stades Torwart Rolfes schnappte sich dann seinerseits als sechster Vertreter vom Punkt den Ball – und scheiterte an Larionesi. Rolfes sank zusammen, während Larionesi in der Jubeltraube versank. Fußballdramatik pur.
Quelle: www.tageblatt.de – Bröhan, Fotos: Bröhan/Struwe