Immenbecker Gauner erbeuten drei Punkte – Zwei Eigentore ins Glück!

ESTORF. Bereits zum Anpfiff des Abklopfens vom FC Oste/Oldendorf II und der 2. Garde unseres TSV findet das Team sich am heimeligen Unterstand ein. Für den ein oder anderen reicht es sogar für einen Sitzplatz in den charmant waldgrün gehaltenen Ledersesseln. Kaffee und Kuchen gibt es auch – herrlich. Da fehlt doch nur noch ein geselliges Brettspiel und der Sonntagnachmittag ist perfekt!

Statt Spielbrett heißt es aber Spielfeld um 15:00 Uhr – und das ist hervorragend präpariert. Nicht ganz so hervorragend präpariert ist hingegen der Immenbecker Kader: Blendermann krank, Marbes noch angeschlagen, Schneider, Wagner, Bente und Leffler im Urlaub. Fischer ist beruflich verhindert und mit T. Müsing, Ahmed und Pietzonka fallen noch drei Alternativen aus. Macht summa summarum 15 Spieler auf dem Spielbericht, Eric Müsing agiert zuvor bereits bei der 2. Herren. Das soll es mit dem Gejammer dann aber auch gewesen sein. Bock auf Punkte hat die Truppe egal in welcher Mannschaftsstärke ohnehin immer. O/O-Stadionlegende „Kalle“ legt zur Einstimmung noch „Schuld war nur der Bossa Nova“ auf, was auch den Letzten in wärmende Stimmung versetzt. Das Spiel lässt die Gemüter dann aber recht schnell erkalten. Eiserne Bezirksliga-Disziplin ist von Seiten der Eintracht angesagt. Bitte mal kein Gegentor in den ersten zehn Minuten. Das schaffen die Mannen um Abwehrchef Schmidt und den umsichtig verteidigenden Schöngraf problemlos. Der gastgebende FC führt den Ball öfter als die Eintracht, findet aber keine Mittel um Topscorer Dahling in Szene zu setzen. Auch der kreative Schilling kommt nur selten an den Ball. Das bockstarke Immenbecker Zentrum mit Stukenbrock, Aykaya und J. Schmidt treibt hingegen die Angriffe des TSV voran. Den ersten Warnschuss gibt erfahrungsgemäß Aykaya ab (17.). Anschließend zeigt Immenbeck sich offensiv gefällig, drückt aber nicht nochmal gefährlich ab. Wenn doch Kullerbälle zustande kommen, ist Hannes Wilhelmi da und klärt unaufgeregt. Beim FC wird es nur dann gefährlich, wenn Nico Eshold sich einschaltet. Der Neuzugang aus Harsefeld besticht durch seine Dynamik und verzeichnet mit einer zu hoch angesetzten Direktabnahme auch die beste Chance für Oste/Oldendorf (22.). Nach guten 25 Minuten hat „Keilriemen“ Kock dann die Führung auf dem Fuß. Aykaya und Schmidt inszenieren einen Angriff, so süß, dass ein Drillingswurf Robbenbabies nur anerkennend abnicken kann und den Kock nur noch einschieben muss. Überlegt guckt der Stürmer Wilhelmi aus und versenkt den Ball dann trocken unter dem Holzhäuschen des Stadionsprechers am Spielfeldrand. Wer den nicht macht, wird das Tor wohl nie treffen, was? Glücklicherweise unterstützt Eshold die Eintracht. Eine scharfe Aykaya-Ecke segelt in den Strafraum. Helmke geht mit Eshold in den Infight und der FC-Antreiber netzt per Kopf unter den eigenen Querbalken – Glück im Unglück für die Eintracht (31.). Kurz darauf muss Arne Hees beim FC O/O das Spielfeld räumen. Im Duell mit Stukenbrock verdreht er sich das Knie, wir hoffen nur das Beste und wünschen gute Genesung. In puncto Leidenschaft kann niemand etwas an der Immenbecker Leistung aussetzen. Es hapert noch teilweise an Abstimmungen oder Kleinigkeiten, auch Stockfehler wird man nie ganz abstellen können, aber so lässt es sich konkurrenzfähig in der Liga leben.

Die Gastgeber kommen früh aus der Kabine zurück, wollen hier ein Statement setzen und das Blatt zu ihren Gunsten wenden. Für die Eintracht bieten sich offensiv deutlich mehr Räume, die förmlich zu Kontern einladen. Der Immenbecker Spielaufbau wird weiterhin kurz vor der Mittellinie gestört. Durch schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn versucht O/O nun besser in die Partie zu kommen. Es hapert aber gerade in Strafraumnähe zu oft am finalen Pass. Dahling drückt mit seinem Linken, der ansonsten hauptsächlich für das Öffnen antiker Bunkeranlagen genutzt wird einmal aus der Entfernung ab, zielt aber deutlich daneben (54.). Julian Heinsohn soll bei den Hausherren nun nochmal für frischen Wind sorgen (55.). Dass kleine Körpergröße nichts mit dem Temperament zu tun haben belegen Böttcher und Hitzwebel wenig später. Die vermutlich kleinsten Akteure ihres Teams geraten ob eines nicht ins Aus gespielten Balles aneinander und plustern sich mächtig auf. Der souveräne Schiedsrichter Behrens entscheidet sich für beruhigendes Gelb in einer ansonsten sehr fairen Partie (58.). Wenig später die Vorentscheidung: Marius Meyer erwirtschaftet einen Einwurf nahe der Eckfahne. Der geschleuderte Ball landet bei Schulz, der sich im Kopfball gegen zwei Gegner durchsetzt. Die Verlängerung landet bei Kock, der den Ball noch mit dem Kopf Richtung Gehäuse touchiert. Dort will Daniel Mundt klären und lenkt die Murmel unhaltbar an Wilhelmi vorbei in die Maschen – Slapstick vom Feinsten (61.). In der Folge steht Immenbeck einen Hauch tiefer. So richtig druckvoll gehen die Gastgeber das Ganze vorne immer noch nicht an. Auf Immenbecker Seite kommen Weseloh für Schulz (64.) und Poppe für Böttcher (73.). Die Eintracht setzt auf Konter und hat zwei, drei gute Möglichkeiten hier das Ergebnis festzuzurren. Die Beste vergibt Kock nach traumhafter Vorarbeit von Schmidt leichtfertig (67.). Kurz darauf scheitert Weseloh mit einer Bogenlampe an Wilhelmi (80.). Weitere Chancen scheitern am letzten Pass. Mit dem lulatschigen König zückt Coach Quadt dann seinen letzten Joker (86.). Der hat nach Buttercreme-Flanke auch die Führung auf dem Schädel und legt den Ball hauchzart über den Kasten (89.). So richtig in Gefahr geriet das Tor des heute mit Ruhepuls 45 agierenden Keepers Niko Bohmann nicht. Auch in der Luft machte der Keeper eine sichere Figur. Sonderlob zudem für Joni Schmidt, der ohne Wikingerbart deutlich schneller scheint. Spielende.

Fazit: Coach Wiede zeigte sich nach Abpfiff glücklich über die „erzwungenen“ drei Punkte und wiegt den Auswärtssieg zärtlich in seinen gestählten Armen, wie eine Bärenmutter ihre Jungen –zumindest in Kinderfilmen. Der Sieg sollte dem Team Aufwind für das wichtige Spiel gegen den TSV Altenwalde (kommenden Sonntag um 15:00 Uhr in Immenbeck) geben sollte. Fußballerisch verbessert und vom Einsatz her tadellos lautet das Ergebnis der Fanumfrage. Unterm Strich ist der Sieg verdient, da die Hausherren ihre Offensivstärke zu keinem Zeitpunkt auf den Platz bringen konnten. Immenbeck springt auf Platz 13. Für den FC O/O einer dieser klassischen, gebrauchten Tage. Es wollte nichts gelingen, dann kommen noch zwei Eigentore dazu – bezeichnend. Für die Quadt-Truppe geht es nächste Woche auswärts beim FC Mulsum/Kutenholz weiter. Was an dieser Stelle einfach nochmal erwähnen muss: Die Stadionwurst an der Estorfer Landstraße ist herausragend, ähnlich wie das Bemühen im Verein rund um die Heimspiele. Großes Lob und viel Erfolg weiterhin! Danke auch an unsere treue Fan-Gemeinde und TSV-Urgestein Uwe Brendel, die sich lautstark bis nach Estorf durchgekämpft haben.

Für die Eintracht!

Für die Eintracht im Einsatz: N. Bohmann, R. Helmke, M. Schmidt, K. Schöngraf, M. Meyer, R. Böttcher (ab der 73. Minute M. Poppe), M. Stukenbrock, C. Aykaya, J. Schmidt, K. Schulz (ab der 65. Minute T. Weseloh), J. Kock

Torschützen (Vorlage): 0:1 ET Eshold (31., Aykaya), 0:2 ET Mundt (61., Kock)

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